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Geschlechtergerechtigkeit?

ÜBER MICH

 

Mein Name ist Svenja Klassert. Dieses Jahr habe ich meinen 30. Geburtstag gefeiert und auf der Party â€žMädchen“, genauso laut mitgesungen wie als Zehnjährige – allerdings mag ich es gar nicht, wenn Frauen sich als Mädchen bezeichnen. Nach meinem Studium werde ich nicht als Feministin arbeiten, das macht ja schon Alice Schwarzer. Meine berufliche Zukunft sehe ich eher in PR und Online-Kommunkation.

 

Fun-Fact: Ich trage regelmäßig Latzhose

ÜBER GLEICH & GLEICHER

 

„Ich bin so froh weil ich ein Mädchen bin, weil ich ein Mähähädchen bin,...", sang ich als Zehnjährige und fühlte mich superstark. Damals war die Zeit der Girl Power, die erste Form von Feminismus, die ich kennen lernte. Girl Power hieß für mich, dass man als Mädchen alles schafft und dass man alles werden und tun kann, was man will. Vor allem dachte ich, es sei egal, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist.

 

Einige Jahre später, in meinem ersten richtigen Job, merkte ich, dass ich mir das alles etwas zu einfach vorgestellt hatte. Oft hatte ich das Gefühl, nicht richtig ernst genommen zu werden. Eigentlich wurde mein ganzes Team, das nur aus Frauen bestand, nicht richtig ernst genommen. Ich sah Kolleginnen aus anderen Teams, die sehr klug waren, hart arbeiteten, immer freundlich und motiviert waren, aber dennoch nie befördert wurden. Lag es vielleicht daran, dass sie sich zu „weiblich“ verhielten, zu allen immer zu nett waren, mehr zuhörten als über sich zu reden und bei Geburtstagen selbst gebackene Kuchen mitbrachten?

 

Ich fand keine Antwort, aber für mich die beste Lösung: ich kündigte meinen Job und begann, Online-Journalismus zu studieren. In meinem Studium hatte ich nicht nur die Gelegenheit, viele neue Dinge zu lernen, sondern auch Zeit, um mich intensiver mit einem Thema auseinander zu setzen, das mich nachhaltig interessierte: Gleichberechtigung. Ich stellte auf einmal fest: ich bin Feministin. Das hat mich ehrlich gesagt überrascht – wie so viele dachte ich, Feminismus sei etwas für Frauen der Generation 68. Aber kein Wunder, immerhin ging ich fast 25 Jahre davon aus, Frauen und Männer seien inzwischen gleichberechtigt und die Sache mit dem Feminismus Schnee von gestern.

 

In den drei Jahren seit Beginn meines Studiums hat sich einiges getan: die Themen Feminismus, Gleichberechtigung und Gender sind immer wieder in den Medien. Auch politisch hat sich mit der Einführung der Frauenquote etwas getan. Das Thema ist aktuell, wird aber von vielen immer noch nicht ernst genommen und oft sogar kritisiert. Zum Beispiel trug eine Sendung von „Hart aber Fair“ im März diesen Jahres den eindeutigen Titel „Nieder mit den Ampelmännchen – Deutschland im Gleichheitswahn?“,  zu Gast war dort unter anderem die Journalistin Birgit Kelle, die das Buch „Gender Gaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ verfasst hat. Kritik am Ziel der Geschlechtergerechtigkeit üben nämlich nicht nur Männer. Es gibt sehr viele Frauen, die Dinge wie „Ich bin ja für Gleichberechtigung, aber diese Feministinnen...,“ sagen. Ich frage mich immer: wie lange noch? Vielleicht bis sie einen Job nicht bekommen, weil sie ins „gebährfreudige Alter“ kommen. Vielleicht, bis ihr Mann und ihre Familie mal sagen, „Schatz, es lohnt sich nicht, wenn du arbeiten gehst, bleib doch lieber zu Hause. Außerdem brauchen Kinder ihre Mutter.“ Vielleicht, bis sie in ein paar Jahren ihre alleinstehenden Mütter zu sich aufnehmen müssen, weil die von ihren Renten nicht leben können?


Möglicherweise werden sie es aber auch einfach hinnehmen und niemals darüber nachdenken, dass diese Probleme durch eine nicht gleichberechtigte Gesellschaft entstehen. Um das zu erkennen, muss man nämlich über einiges nachdenken, auch auf die Gefahr hin, dass sich dabei grundlegende Vorstellungen zum Leben komplett ändern können. Ich selbst halte dieses Nachdenken darüber für eine gute Sache, deshalb habe ich als Bachelorarbeit ein Blog zum Thema Geschlechtergerechtigkeit produziert, das Menschen (ja, Frauen und Männer) zum Nachdenken anregt, informiert und zu neuen Vorstellungen inspiriert.  

 

 

 

 

 

 

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